Der Hauptgrund für viele der bedeutendsten Probleme auf unserem Planeten ist die Nahrung. Da Menschen essen müssen, um zu überleben, steht das Essen symbolisch für Macht. In unserer modernen Welt wird Nahrung durch Geld symbolisiert. Diese Erkenntnis öffnete mir die Augen für viele Zusammenhänge. Wenn du beispielsweise im australischen Outback ausgesetzt wärst, wäre Geld völlig wertlos. Das zeigt deutlich, dass Geld nur ein Platzhalter oder eine Fassade für Nahrungsmittel ist. Wer die Kontrolle über die Lebensmittelressourcen hat, besitzt somit die Macht.
In der menschlichen Evolution waren wir Jäger und Sammler. Wir lebten nomadisch und gingen gemeinsam auf Nahrungssuche. Der evolutionäre Sprung begann, als wir sesshaft wurden, Felder anlegten und diese bestellten. Durch die Domestizierung von Tieren hatten wir zuverlässige Wächter für unsere Felder und sicherten so unser Überleben. Es entstand ein Stammesdenken und die Familie als grundlegende soziale Einheit.
Mit der Zeit entwickelten sich aus Familien größere Strukturen, wie Firmen, und der Kreis des Einflusses wurde enger, um die Ressourcen innerhalb der Familie zu halten. Geld erhielt einen neuen Stellenwert und wurde zum Machtmittel. Dies führte zu den Konzepten von „Arm und Reich“ sowie zur Angst vor dem Verlust von Geld. Die Hierarchie entstand und nahm immer destruktivere Ausmaße an.
In den kommenden Jahrzehnten oder Jahrhunderten werden wir dieses Konzept und Denken hinter uns lassen. Die neue Zeit fordert die Transzendierung dieser Energie. Vielleicht ist dies ein Grund, warum es in vielen Familien Streit und Konflikte gibt, die oft unversöhnlich und zersplitternd sind. Eine Aufarbeitung der Kindheit und des Elternhauses bis hin zur Übernahme von Selbstverantwortung kann hier helfen.
Wie können wir eine Veränderung herbeiführen?
Es beginnt mit einem Wandel des Blickwinkels. Wenn wir unsere eigenen Lebensthemen betrachten und diese bis zur Urwunde heilen, können wir den engen Rahmen der eigenen Familie erweitern und alle Menschen, ob gut oder schlecht, als eine Familie ansehen.
Viele alleinstehende Frauen und Männer äußern Angst vor dem Alter. Einige haben keine Kinder gewollt oder konnten keine bekommen. Ich denke, dies spiegelt eine Verlagerung der Werte wider. Gemeinsam aus einem „Geldtopf“ zu schöpfen, bedeutet, dass wir unser Essen, unsere Miete, Kleidung usw. davon kaufen. Es geht darum, unseren Körper zu schützen und zu nähren. Es ist Zeit für ein soziales Miteinander und Füreinander. Soziale Kontakte, Freundschaften und gemeinsame Interessengruppen sind unbezahlbar und nähren unser Herz und unsere Seele.
Um diese neue Zeit gemeinsam zu erleben, können wir heute schon anfangen, unsere Werte mit anderen zu teilen. Soziale Interaktionen zu starten, Geschenke als Waren weiterzugeben, gemeinsame Essen zu veranstalten und Gespräche mit Menschen zu führen, die allein an einem Tisch sitzen oder auf der Parkbank. Wir müssen wieder lernen, einander kennenzulernen und uns vor allem zu trauen, damit wir wieder einander vertrauen.
In Verbundenheit mit allem, was ist.
Deine Evelyn